Geschichte der Bürgerschützengilde Selm - Beifang

Geschichte der Bürgerschützengilde

Nach einer glaubwürdigen Überlieferung wurde im Jahre 1735 in Alt-Beifang das erste Schützenfest gefeiert und damit dieser Brauch auch in unsere enge Heimat eingeführt. Es besteht jedoch die Möglichkeit eines längeren Bestehens der Gilde. Das ist aber nicht mehr nachweisbar und wir nehmen deshalb das Jahr 1735 als das Jahr an, in dem nach der Überlieferung das erste Schützenfest gefeiert wurde. Von dieser Feier, ebenso wie von den nachfolgenden Schützenfesten, schloß sich kein Bewohner von Alt-Beifang aus, ja selbst die Bewohner von Selm-Dorf nahmen an diesem sich zu einer großen Familienfeier gestaltenden Fest teil, wie ja auch aus dem Nachfolgenden ersichtlich.

Der erste Schützenkönig im Jahre 1735 wurde ein Bauer Grube. Sein Besitztum war das heutige Anwesen des Landwirtes Surhold, hinter dem Häuserblock Holzknecht. Das als Königskette dienende Band mit Vogel wurde der Gilde vom Grafen Freiherr von Landsberg-Velen gestiftet. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass dem Grafen von Landsberg-Velen ein großer Teil der Ländereien Beifang gehörte.

Das nächste Schützenfest wurde erst im Jahre 1769 gefeiert. Hier wurde der Königsschuß von einem A. K. Windmöller, der Pächter von der Wassermühle auf Haus Botzlar war, abgegeben. Diese Mühle lag am Selmer Bach gleich an der Brücke der jetzigen Kreisstraße, in unmittelbarer Nähe des "Selmer Hofes". Die Mühle wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts außer Betrieb gesetzt und später abgebrochen.

1778 wurde dieser König abgelöst durch Johann Wilhelm Jochgem, der das jetzige Besitztum Altenkemper zu eigen hatte. Dieses Erbe wurde abgebrochen und kam dann in den Besitz der Familie Altenkemper, die auch heute noch dort wohnt, in unmittelbarer Nähe von Kock-Schole. Die Familie Jochgem ist ausgestorben.

Im Jahre 1787 errang Jost Heinrich Evert die Königswürde. Der Name Evert ist uns erhalten geblieben durch die Einheirat von Spinn, der ja heute noch den Namen Spinn-Evert trägt. Der Beifanger Weg führt gleich auf dieses stattliche Anwesen, hinter dem auch die Vogelstange bis zum Jahre 1867 gestanden hat.

Nachdem 1797 Kristopher Walter gen. Wiegemann, heute Besitztum Frenzer in der Selmer Heide, den Vogel abschoß, wurde dieser König im Jahre 1809 von Johann Heinrich König-Wulfert, in der Nähe der alten Zechenbahn, abgelöst, der wiederum 4 Jahre später G. H: Schürmann, heute Heimann, Vinnumer Weg, zum Nachfolger hatte. Das Schützenfest durfte umso freudiger gefeiert werden, da ja in den Jahren 1812-1813 die Wiedergeburt Deutschland sich vollzog und die Macht von Napoleon gebrochen war. 1823 kündeten dann in den frühen Morgenstunden Böllerschüsse wiederum ein Schützenfest an. Hier hieß der glückliche König Dietrich Heinrich Möllen, einer der Vorfahren von Clemens Möller am Beifanger Weg. Drei Jahre später tat Bernhard Heinrich Lonnemann den Königsschuß und wurde 1828 von seiner Königswürde abgelöst durch B. G. Grube, einer der Nachkommen des Schützenkönigs aus dem Gründungsjahr 1735. Dieser Name Grube wird noch genannt bis zum Jahre1867, denn in diesem Jahr wurde das Schützenfest auf seiner Tenne gefeiert, da es bis dahin noch keine Wirtschaft in Beifang gab. Auch die vorhergehenden Schützenfeste wurden jeweils auf den einzelnen Höfen abgehalten.

Im Jahre 1838 trat dann ein Ereignis in der Geschichte der Gilde ein, das wohl damals die Gemüter etwas erregt haben wird, denn ein Einwohner der Selmer Bauernschaft schoß hier den Vogel ab und es war E. Spinne aus Selm-Westerfelde. Es war dies das erste mal, dass die Königswürden außerhalb der Grenzen von Alt-Beifang getragen wurde. Doch auch im Jahre 1867 wanderte die Königswürde ebenfalls nach Selm und zwar an die Kötter Schröer.

Aus dem Rahmen des gewöhnlichen trat im Jahre1881 das Schützenfest heraus. Wenn in den Vorjahren in den Vorjahren keine Wirtschaftskonzession bestanden hatte, so wurde in den siebziger Jahren die Konzession in Beifang erteilt, und zwar hieß der erste Wirt Peters. Hier heiratete nun ein Wellenkamp ein, und zwar der Vater des verstorbenen Schützenbruders und Vereinswirtes Franz Wellenkamp. Das Schützenfest des Jahres 1881 wurde in der Wirtschaft gefeiert. Die Wirtschaft befand sich in dem jetzigen Haus der Schreinerei Heinz Wellenkamp. Die heutige Gaststätte Wellenkamp wurde erst später erbaut.

Doch hiermit nicht genug, es sollte noch eine Überraschung kommen. Wiederum war es ein Selmer Einwohner, der den Beifanger Schützen den Streich spielte und den Vogel abschoß, denn es konnte jeder Schütze mit seiner eigenen Büchse schießen. Dies war den Beifanger Schützen dann doch zuviel und man faßte den Beschluß, das nur derjenige König werden könne, welcher der Beifanger Schützengilde angehörte. Diese Bestimmung besteht heute noch. Der Selmer König (1881) war Josef Bördeling, der das Maß dann auch voll machte und sich seine Königin aus Selm erkor. Als Major fungierte bei diesem Feste Opa Gremme. Trotz dieser Schattenseiten wurde aber das Fest recht gemütlich verlebt, konnte man doch auf Grund des Beschlusses sagen: einmal und nicht wieder. 1906 traten die Schützen zum Königsschießen an und es dauerte nicht lange und Wilhelm Gremme hatte die Königswürde errungen. Er erkor sich Frau Elisabeth Henke zur Königin. Auch wurde zu diesem Feste eine neue Königskette von der Gilde gekauft, da das alte Königsband altersschwach geworden war.

Das Schützenfest im Jahre 1912 Stand schon im Zeichen der rapiden Aufwärtsentwicklung von Selm-Beifang. Die Abteufung der Zeche Hermann brachte naturgemäß eine Zunahme der Bevölkerung mit sich. Es ist daher ja auch verständlich, dass die zugezogenen Einwohner sich ebenfalls an diesem Feste beteiligten. Die Tradition wurde hier jedoch gewahrt durch den Königsschuß von Bernhard Isermann, der sich zur Königin Frau Heinrich Wellenkamp, jetzige Frau Voß, erkor. Somit war die Königswürde wieder traditionsgemäß an einen Ortsansässigen gefallen.

Lange jedoch konnte dieser nicht das Zepter schwingen, denn schon zwei Jahre später, im Jahre 1914, entschloß sich die Gilde, ein Schützenfest zu feiern. Keiner ahnte natürlich, dass dieses das Letzte vor einem schrecklichen Kriege sein sollte. Der neue König war diesmal W. Giesenkemper, der als Heildiener auf der Zeche Hermann angestellt war. Er wählte zur Königin Frau Gustav Freitag.

Die Kriegsjahre brachen dann herein und brachten einen Stillstand. Nach dem Krieg erholte sich die Bürgerschützengilde verhältnismäßig rasch von den personellen, materiellen und ideellen Einbußen. Im Jahre 1921 wurde die Bürgerschützengilde zur Versammlung einberufen. Der Gemeinschaftsgeist lebte wieder auf und einige Wochen später ging es zur Vogelwiese. Heinrich Henke (Stöcker) holte den Vogel runter und Frau Josefine Gremme stand ihm als Königin zur Seite. In den Folgenden Jahren schloß sich das Band der Gemeinschaft zwischen Alt-Beifang, den Landwirten und Bauern und der Einwohnerschaft der Kolonie Selm-Beifang immer enger.

Die nun folgenden zwei Schützenfeste - 1925 wurde Th. Schneider König und Frau Anton Rhode Königin, und im Jahre 1930 Josef Kock-Schole König und Frau Heinrich Niehaus Königin - verliefen in schönster Harmonie und waren wie die vorhergehenden Feste eine schöne Erinnerung. Das nächste Schützenfest im Jahre1935, das gleichzeitig die 200jährige Gründungsfeier war, war auch ein besonderes Ereignis dahingehend, dass der Bauer Heinrich Gremme als neuer König seine Frau als Königin erkor. Das letzte Schützenfest vor dem zweiten Weltkrieg wurde 1939 gefeiert, bei dem der Möbelhändler Anton Rhode den Königsschuß tat. Die Königin in diesem Jahre war Frau Franz Pieper von der Breite-Straße.

Schwere Zeiten erlebte die Gilde nach dem letzten und blutigsten aller Kriege. Die Reihen waren gelichtet. So mancher Schützenbruder kehrte nicht aus Krieg und Gefangenschaft heim. Sieben Jahre mussten vergehen, ehe die Heimgekehrten die alten Kameraden sammelten und 1952 das erste Schützenfest nach dem Kriege vorbereiten. Nach einer starken Rivalität durch Clemens Möller konnte Theodor Frenzer den Vogel abschießen und nahm Frau Heinz Wellenkamp zur Königin. Jedem ist dieses im August gefeierte glanzvolle Schützenfest noch in lebhafter Erinnerung.

Eine rege Vereinstätigkeit in den folgenden 3 Jahren bereitete ein Volks- und Schützenfest vor, das im September 1955 würdig gefeiert wurde. Den Kampf um die Königswürde entschied diesmal Clemens Möller zu seinen Gunsten. Seine Frau Paula wurde ihm eine gute Mitregentin in den vergangenen 5 Jahren.

Nun ist es wieder soweit. Die Beifanger Schützen sind vorbereitet, ihren neuen König zum 225jährigen Jubelfeste zu ermitteln. Und wie bisher wird das Jubelfest ein wahres Volksfest werden. In allem Jubel und in der heitersten der frohen Stunden aber wird noch der Geist der Tradition weiterleben: "Förderung der Vaterlandsliebe, Sittlichkeit und gemeinnütziger Tätigkeit".

Geschichte der Bauernschaft Beifang

Diese Bauernschaft wird ursprünglich zur Dorfbauernschaft gehört haben, bis sie als Gerichtsbezirk, Beyfang, abgetrennt wurde. In diesem alten Gerichtsbezirk hatten die Burgmänner von Botzlar die Rechtsprechung, bis um 1500 diese Gerichtsbarkeit mit dem bischöflichen Gogericht verschmolzen wurde. Der Name Beifang ist dann als Bauernschaftsname bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben.

Didon berichtet, daß der Boden in diesem Bezirk eine niedrige Lage und die Bewohner viel zu tun hatten mit der Ableitung des Wassers. Die höchste Lage habe die Geist bei Botzlar. Man habe in der Selmer Heide viel Heideland in gutes Ackerland umgeschaffen und baue daher heute jegliche Art von Getreide an, wenn auch der Boden mehr Sand als Lehm sei. Vorzüglich sei in dieser Bauernschaft die Pferde- und Rindviehzucht, jährlich würde eine bedeutende Anzahl verkauft.

Haus Botzlar war nach 1800 Gut des Freiherrn von Landsberg-Velen-Gemen und zählte 299 Morgen. Der Gutspächter, Ökonomierat Brüning, eröffnete auf dem Gut um 1850 die erste Ackerbauschule im Kreise Lüdinghausen. Ihm folgte 1889 Kamphaus, der bis dahin Pächter auf Hof Vehof war. Nach dem Verkauf des Gutes an die Trierer Bergwerkgesellschaft Anfang dieses Jahrhunderts blieb Kamphaus noch einige Jahre im Steinhaus der ehemaligen Burg wohnen, erbaute 1910 das heutige Gasthaus "Haus Botzlar" an der Kreisstraße und siedelte um 1930 nach dort über. Heute erhebt sich auf dem Grund und Boden des ehemaligen Gutes Botzlar die Hermann-Siedlung, und die Wohnungsverwaltung hat im ehemaligen Gutsgebäude ihre Büros eingerichtet.

Mit der Pachtung war das Kolonat Lonnemann, 120 Morgen groß, vereinigt worden. Der alte Hof lag im Bezirk der heutigen Eichen- und Buchenstraße in unmittelbarer Nähe der alten Försterwohnung von Botzlar, in der viele Jahre Förster Pennekamp gewohnt hat.

Hier seien die beiden Mühlen erwähnt, die zum Hause Botzlar gehörten, die Windmühle und die Oelmühle.

Das Kolonat Ewert (heute Spinn-Evert) lag dem Haus Botzlar gegenüber und war mit dem Erbe Spinn und dem Erbe Schulte Johann in Ternsche insgesamt 486 Morgen groß. Es war 1617 zum Hause Rauschenburg hörig und hatte an Abgaben zu entrichten 24 Scheffel Roggen, 60 Scheffel Gerste und 4 Schweine. Das Messkorn betrug für Ewers 3 Scheffel Gerste und 2 Klanken Flachs, dazu kamen für das Erbe Spinn und Schulte Johann je 1 Scheffel Gerste. Um 1777 zahlte der Besitzer an das Haus Botzlar 75 Reichstaler, 22 Schillinge, 10 Pfennige Pacht und hatte außerdem Vorspanndienste zu leisten. Das Kolonat war in der Selmer Heide und in der Dinkel mit allem Vieh berechtigt. Es hatte an die Vikarie in Selm 1 Malter (Mold) Roggen nach Olfener Maß zu liefern, an den Küster 1 Scheffel Roggen, 2 Klanken Flachs und einen halben Schweinskopf. Der Hof hat bei Errichtung der Zeche Hermann viele Ländereien abgegeben und ist heute noch 370 Morgen groß. - Um 1803 wohnten auf dem Hof Jodocus Henrich Evert und Maria Theresia Obhaus, um 1822 Gerhard Wilhelm Spinn und Maria Theresia Evert, um 1866 Christoph Spinn und Anna Westhoff. Dieser gab seinen alten Hof Spinn auf. Sein Nachfolger ist Wilhelm Spinn-Evert, dessen Sohn Walter der jetzige Besitzer ist.

Das ehemalige Kolonat König "Vorm Botzlar" und der ehemaligen Kotten Grube, 51 Morgen groß, lagen nahe bei Haus Botzlar. Die Ländereien wurden später aufgeteilt und an die Nachbarn vergeben. Der Kotten Unstedde, 39 Morgen groß, wird schon in der Werdener Heberolle vom Jahre 1150 und in dem Urkundenbuch von Wilmans 1282 genannt. Später war er zum Hause Meinhövel hörig, lag dann 1682 "wüst" und wurde unschätzbar an Osteroth verpachtet zu jährlich 46 Taler. Er zahlte den Zehnten, 1 ¼ Taler, an den Pastor zu Lüdinghausen. Aus dem Jahre 1450 wird berichtet, daß Bate v. dem Broke vor dem Richter R. zu Schaphusen dem Herrn v. Lintloh die Höfe Unstedde, Hügerhagen und Bernickhof in Selm überträgt. Auf dem Hofe ist heute noch die Familie Unstedde ansässig.

Der Hof Hagen wurde vom Bischof Otto von Münster an den Burgmann zu Botzlar Bd. Droste für 6 ½ Mark verpfändet. 1304 verspricht dieser, an den Bischof abzuliefern, was ihm der Hof über den Pfandpreis einbringt. Im Jahre 1479 bekundet Arnulf dem Joh. V. Wysch, daß er dem Bischof Heinrich von Münster die Landwehr und "das Haus" im Kirchspiel Selm zur Beschirmung geliehen habe. Dieser Urkunde im Staatsarchiv von Münster sind Akten beigebunden, mit dem Vermerk: Fernerer Verfolg in Sachen v. Fürstenberg gegen das Stift Münster wegen Wiedereinlöse des Hofes Hagen in Selm. "Das Haus" scheint somit Hof Hagen zu sein. Die Hagenstraße in der Kolonie erinnert noch heute an den Hof, der westlich vom Passbach lag.

Im Jahre 1777 sind folgende Höfe und Kotten in Beifang dem Botzlar einhörig: Arndt, Böcker, Dullmann, Evert, Frenzer, Grube, Hüning, Holtermann, Jochem, Zeller, Lonnemann, Möller, Scheper, Schroer, Stöcker, Schole, Schürmann und Unstedde. Diese Namen entnehmen wir einem auf Haus Botzlar niedergeschriebenen Hofsprachprotokoll, das uns ein getreues Bild von den damaligen Verhältnissen gibt. Wir erfahren nicht nur, wie viel eigenhörige Bauern und Kötter es damals in Beifang gab, es gibt auch die Namen der Besitzer an, wieviel Dienste er oder die Kinder auf Haus Botzlar leisten mussten, welche Rechte er in der gemeinen Mark besaß, welche Verpflichtungen er gegenüber dem Pastor zu Selm, der Vikarie und dem Küster hatte.

Arndt hatten Botendienste und Spanndienste mit zwei Pferden zu leisten. Kötter Bomholt (Besitzungen nicht mehr vorhanden) hatte jährlich 22 Reichtaler, 18 Schillinge und 10 Pfennige an Haus Botzlar zu zahlen. Er war vordem dem Hause Rauschenburg hörig.

Kotten Jochem (nicht mehr vorhanden) hatte alle 6 Jahre von Mai bis Michaelis in der Selmer Heide die Gänse des Hauses Botzlar zu hüten. Ferner war er zweimal im Jahre zu Handdiensten auf Haus Sandfort verpflichtet. Dabei gab es morgens und abends ein Stück Brot und einem Hering, mittags eine Mahlzeit und drei Kannen Bier.

Der Kotten Schroer (heute nicht mehr vorhanden) wurde von einer Witwe bewohnt. Sie gibt an, daß ihre Behausung zusammengefallen wäre und sie im begriff sei, ein neues Haus zu bauen. Es muß aber wohl nicht dazu gekommen sein.

Der Kotten Möller (heute Kohlenhandlung Möller) hatte mit anderen Bestellungsdienste zu leisten, aber nicht weiter bis nach Velen oder Münster. Dafür wurden jedes Mal 10 Schillinge und 6 Pfennige gezahlt.

Der Kotten Holtermann hatte Weiderecht in der Selmer Heide. Es wurden 1834 die bisherigen Sachausgaben in eine Geldrente umgewandelt, in Höhe von 11 Taler.. Diese konnte vom Besitzer mit dem 25fachen Betrage in preußischen Courant nach dem Münzfuß von 1764 abgelöst werden, was auch geschehen ist. Die nachzuholende Gewinnrente wird vom Freiherrn von Landsberg-Velen aus besonderen Rücksichten erlassen. Der damalige Besitzer des Kottens war Bernhard Holtermann. Die Besitzung befindet sich noch heute in den Händen der Familie.

Der Hof Frenzer ist 65 Morgen groß. Das ehemalige Haus hat nach einer alten Flurkarte nicht auf dem heutigen Platz gestanden. Das jetzige Wohnhaus wurde 1830 "Mit Göttes Gnad und Hülp" von den Eheleuten Henrich Fränser und Maria Richter erbaut. Es wurde im zweiten Weltkrieg durch Bombenabwurf schwer beschädigt. Veranlassung dazu gab eine Flak, die auf dem nahen "Brugemanns Kamp" Stellung bezogen hatte. Hier seien noch einige Kotten und Höfe genannt, die in der Selmer Heide liegen, und zwar Klunke, Kock-Droste, Wennemar-Schulte, Sobbe, Klinge (früher Üding), Wegmann, Hachtkemper und Glowski. Wo die Nissenhütten stehen, heißt das Gebiet. Schepers-Hof. Über die Geschichte dieses Hofes ist nichts bekannt.